An der Wiege der Industrie
Es ist kein Zufall, dass an sich an diesem Ort Menschen niederließen, eine Siedlung gründeten, die zu einer Stadt anwuchs. Die "Styrabrug", die Keimzelle des heutigen Steyr wurde auf einem Höhenrücken angelegt, von dem aus man das Schauspiel der Vereinigung zweier Flüsse beobachten kann. Hier mündet die Steyr in die Enns. Beide kommen sie aus den Alpen und beide sind sie eng mit dem Geschick der Stadt verbunden. Das Wasser war Transportweg und Kraftreservoir in einem - für einen der frühesten Industriestandorte ganz Österreichs, dessen Schicksal und Wohlstand so eng mit dem Eisen verwoben war.
Der erste Industriekonzern Österreichs
Seit jeher wurde in Steyr - und nicht nur hier sondern in vielen Orten entlang von Enns und Steyr - das Eisen des steirischen Erzberges verarbeitet und mit den Produkten Handel getrieben. Auf der Enns wurde der wertvolle Rohstoff auf Flößen herangebracht. Die holzreichen Wälder des heutigen Nationalparks Kalkalpen heizten die Schmiedefeuer. Das niemals ermüdende Wasser der Flüsse in der Region trieb die großen Hämmer an. Singen die Österreicher in ihrer Bundeshymne vom "Land der Hämmer", dann meinen sie damit nicht zuletzt Steyr und die umgebende Region. Die "Innerberger Hauptgewerkschaft", 1625 gegründet, war in gewisser Weise der erste Industriekonzern Österreichs, in dem die Verarbeitungsschritte des Eisens arbeitsteilig organisiert waren. Das Eisen brachte Wohlstand und Reichtum nach Steyr. Prächtige Bürgerhäuser aller Stilepochen von Gotik bis Rokoko, der wuchtige Innerberger Stadel, in dem die Hauptgewerkschaft ihren Sitz hatte, und das Schloss Lamberg, das an die Stelle der Styraburg trat, formen sich zu einem stimmigen historischen Stadtensemble.
Arbeit, Wohlstand und Macht
Als die rohe Kraft des Wassers von der Dampfmaschine und später von der Elektrizität abgelöst wurden, konnte Steyr seine Erfolgsgeschichte nahtlos fortsetzen. Wer heute durch den Stadtteil Wehrgraben spaziert, entdeckt ein Denkmal früher Industriegeschichte , gepflegt und ausführlich dargestellt im Museum Arbeitswelt. Steyr brachte Industriepioniere vom Schlage eines Josef Werndl hervor, wurde aber auch zum Brennpunkt der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zwischen den Polen Arbeit, Wohlstand und Macht, dem alten Adel, den aufstrebenden Bürgertum und einer zunehmend selbstbewussten Arbeiterschaft.
Der Wirkung dieser Kräfte und deren Auswirkung auf das Zusammenleben geht die Oberösterreichische Landesausstellung 2021 in Steyr bis 7. November auf den Grund und entwickelt aus der Geschichte heraus Zukunftsperspektiven. Und das an drei Ausstellungsorten, die symbolträchtiger nicht sein könnten - dem Schloss Lamberg, dem Innerberger Stadel und dem Museum Arbeitswelt.
Naturverbunden
Ein willkommener Anlass, um Steyr einen Besuch abzustatten, durch verwinkelte Gassen zu flanieren, versteckte aber umso prächtigere Innenhöfe zu entdecken und der Frage nachzugehen, woher das berühmte gotische "Bummerlhaus" am Stadtplatz seinen Namen hat. Faszinierend an Steyr ist jedoch vor allem die Nähe zur Natur, die in einer Stadt mit derart industriegeprägter Geschichte kaum erwarten würde. Geradezu vor der Haustür, nicht mehr als einen Steinwurf entfernt beginnt der Nationalpark Kalkapen. Über den Steyrtalweg, den Nationalpark Kalkalpen Radweg, den Hintergebirgsradweg und den Ennstalradweg kann das Naturreservat, dessen Buchenurlwälder zum UNESCO Weltnaturerbe zählen, umrundet und durchquert werden. Wo vor wenigen Jahrzehnten noch die Lokomotiven einer Waldbahn Holz zum Verfeuern aus dem Reichraminger Hintergebirge schaffte, rollen heute Trekking- und Mountainbikes durch Tunnel und auf der Trasse.
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