© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Stefan Mayerhofer: Familie beim Wandern, im Hintergrund der Dachstein.
Familie beim Wandern, im Hintergrund der Dachstein.

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Neue Zukunftsstrategie Camping

Nach Schaffung eines zeitgemäßen oö. Campingrechts sorgt eine neue OÖ. Zukunftsstrategie für Camping und Nature Lodging für weiteren Aufschwung.

„Der Campingtourismus boomt – europaweit, in Österreich und auch in Oberösterreich: Oberösterreichs 150 gewerbliche Campingplätze sowie Kleinstcampingplätze bei Gasthäusern oder Bauernhöfen verzeichneten in den letzten zehn Jahren - trotz ‚Corona-Delle‘ im Sommer 2020 - einen Nächtigungszuwachs von knapp 70 % auf rund 340.000 Nächtigungen. Mittlerweile findet im Sommerhalbjahr jede elfte Nächtigung in Oberösterreich auf einem Campingplatz statt“, hebt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner hervor.

Dementsprechend hat sich in den letzten Jahren auch die Nachfrage nach zusätzlichen Campingmöglichkeiten gewandelt. Klassische Campingplätze sehen sich steigenden Ausstattungs- und Komfortansprüchen der Campingurlauber gegenüber und verzeichnen eine zusätzliche Nachfrage nach Mietobjekten, wie etwa Schlaffässer oder TinyHouses. Hinzu kommt die wachsende Zahl der Wohnmobilreisenden, die verstärkt zusätzliche Campingmöglichkeiten auf eigens für sie eingerichteten Wohnmobilstellplätzen oder auf Kleinstcampingplätzen suchen.

 

Neue gesetzliche Campingbestimmungen in OÖ seit 1. Juli 2021:

„Corona hat die Sehnsucht nach Erholung in der freien Natur massiv gesteigert, die Menschen wollen raus und sich an der frischen Luft aufhalten und bewegen. Das verstärkt gerade auch den Trend zum Campingtourismus massiv. Dafür haben wir nun einen zeitgemäßen rechtlichen Rahmen geschaffen. Zugleich vollziehen wir damit eine Entrümpelung bei den Landesgesetzen und wir verhindern auch Wildwuchs beim Campieren“, hebt Landesrat Achleitner hervor.

Die wesentlichen Neuerungen durch diese Campingbestimmungen sind:

  • Neben den bereits bestehenden Typen des „klassischen“, bewilligungspflichtigen Campingplatzes und des Jugendzeltlagers wurden mit Kleinstcampingplätzen bis 300 m², Kurzzeitcampingplätzen mit aximal 10 Tagen Betriebsdauer und Wohnmobilstellplätzen drei neue Campingplatztypen geschaffen, die bewilligungsfrei betrieben werden dürfen.
  • Campingplatzbetreiber haben nunmehr die Möglichkeit, auch Mietobjekte für Gäste anzubieten, die einen naturnahen Aufenthalt am Campingplatz erleben, aber nicht im Zelt oder Wohnwagen übernachten wollen.
  • Gemeinden erhalten die Möglichkeit für bestimmte Orte oder das gesamte Gemeindegebiet das Campieren auf öffentlichen Flächen außerhalb von Campingplätzen zu verbieten.
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Neue oö. Landes-Strategie für Camping und Nature Lodging:

Die oö. Camping-Strategie wurde von Oberösterreich Tourismus gemeinsam mit Expert/innen und Branchenvertreter/innen, wie etwa Betreiber/innen von Campingplätzen und Nature Lodging-Angeboten, der WKOÖ-Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe und der Standortagentur des Landes OÖ, Business Upper Austria, erarbeitet. Sie basiert auf einer ausführlichen Analyse der Ausgangslage, Expert/innen-Interviews und Workshops zur Erarbeitung der Entwicklungsziele, Kernstrategie und daraus abgeleiteter Maßnahmen entlang definierter Aktionsfelder. Oberösterreich wird sich künftig noch stärker als DIE Destination für Camping, Nature Lodging und Micro-Camping mit persönlichen Begegnungen und originellen Naturunterkünften positionieren. Dazu wurde eine Reihe ambitionierter Ziele definiert:

 

Qualitäts- und angebotsorientierte Ziele:

  • Steigerung der Basisqualität der Campingplätze (Erhöhung der durchschnittlichen ADAC-Sterne-Bewertung)
  • Neuentwicklung von Campingangeboten mit (thematisch-qualitativer) Spitzenqualität
  • Angebots-Wachstumsschub bei Nature Lodging (v.a. Glamping)
  • Ausbau der Anzahl an Wohnmobilstellplätzen flächig über Oberösterreich
  • Digitalisierung der kleinteiligen Dienstleistungskette als Beschleuniger für Verkauf und Ausbau der Gästezufriedenheit

 

Wertschöpfungsorientierte Ziele:

  • Steigerung der Campingnächtigungen um rd. 50% bis 2030 (im Vergleich zu 2019) durch Angebotserweiterung, Qualitätsverbesserung und Auslastungssteigerung in der Nebensaison
  • rd. 100.000 Nature Lodging-Nächtigungen durch Angebotsausbau
  • Steigerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer um einen Tag
  • Saisonverlängerung und Stärkung ganzjähriger Angebote

 

Aktionsfelder und Maßnahmen zur Zielerreichung

Drei Aktionsfelder bündeln die für die Zielerreichung strategisch geplanten Maßnahmen:

  • Organisation und Netzwerk
  • Angebots- und Produktentwicklung
  • Kommunikation und Vertrieb

Diese werden von den Umsetzungspartnern Land OÖ, WKOÖ, Betriebe, Oberösterreich Tourismus und Tourismusverbände entsprechend ihrer Stärken und Kompetenzen bis 2030 verwirklicht. Auch die Business Upper Austria wird insbesondere bei künftigen Betriebsansiedelungen und in der branchenübergreifenden Vernetzung ihre Expertise einbringen. So werden zukünftig gemeinsam mit dem Möbel- und Holzbau-Cluster „Nature Lodging-Lösungen“ entwickelt.

 

Naturnahe Angebote mit hohem Qualitätsanspruch

Um dem wachsenden Trend zu naturnahem Urlaub gerecht zu werden, setzen die heimischen Campingplatzbetreiber verstärkt auf eine marktrelevante, zeitgemäße Angebots- und Produktentwicklung. „Die Entwicklungen im Campingtourismus sollen künftig noch stärker mit den unterschiedlichsten Erlebnissen in der Region verschränkt und auch in wertschöpfungsorientierte Packages gebündelt werden. Der Camping-Gast soll Ausflugsziele, Freizeit- oder Naturerlebnisse als Gesamterlebnis wahrnehmen und auch buchen können“, skizziert Petra Riffert, Obfrau der Freizeit- und Sportbetriebe Oberösterreich, WKOÖ den künftigen Weg. Hier spielt vor allem die Verlängerung der Aufenthaltsdauer von derzeit 2,8 Tage auf 3,8 Tage eine Rolle. „Dazu braucht es eine gute Produktentwicklung und die Zusammenarbeit der Betriebe mit den Tourismusverbänden und dem Oberösterreich Tourismus“, sagt Riffert. Auch soll eine „themenorientierte Qualitätsspitze“ entwickelt werden, um die „besten“ Camping- und Nature Lodging-Anbieter beispielsweise für Radfahrer, Wanderer oder Familien stärker bei der jeweiligen Zielgruppe zu bewerben.

Für die Betriebe werden in einem ersten Schritt Coaching- und Serviceleistungen hinsichtlich Profilierung, Positionierung und Qualitätsverbesserung angeboten. Zudem soll das Thema „Digitalisierung“ unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Branche vorrangig bearbeitet werden: Von der Buchung und dem online-Check-In über digitale Services vor Ort bis hin zur Gästenachbetreuung können die Prozesse für Gäste und Gastgeber vereinfacht werden. Dabei soll auch das digitale Know-How des Oberösterreich Tourismus eingebunden und die zentrale Datenbank für den Tourismus (TOURDATA) genutzt werden. Auch regelmäßige Branchenmeetings und Fach-Exkursionen werden zum Erfahrungs- und Wissensaustausch in diesem Anbietersegment beitragen.

 

Persönliche Begegnungen sorgen für echte Urlaubsmomente

Camping kommt dem Wunsch der Menschen nach Freiheit, Flexibilität und Individualität entgegen. Jederzeit spontan verreisen, dort Halt machen, wo es am schönsten ist, keine vorgegebenen Essenszeiten – Camping steht für Reisen im eigenen Rhythmus. Oberösterreichs Stärke, auch im Campingtourismus, liegt in der lokalen Gastgeber-Qualität. Hinter den großteils familiengeführten Campingplätzen und Nature Lodges stehen authentische Persönlichkeiten und Gastgeber, die ihre Begeisterung und Kenntnis der Region gerne weiter geben. Menschen, die durch echte Begegnungen zu gelungenen Urlaubsmomenten der Gäste beitragen. „Diesen Gastgebern wollen wir künftig eine Bühne geben. Denn, durch die Kleinstrukturiertheit der betrieblichen Ebene braucht es eine koordinierte touristische Kommunikation und Bündelung im Marketing“, weiß Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus. Um am nationalen und internationalen Markt sichtbar zu werden, soll ein Kommunikationskonzept entwickelt und gemeinsam mit Tourismusverbänden und Camping- und Nature Lodging-Anbietern auf den Zielmärkten Österreich, Deutschland, Tschechien und Niederlande umgesetzt werden. Eine gemeinsame Online-Plattform für oberösterreichische Camping- und Nature Lodging-Betriebe samt Buchungsmöglichkeit ist dazu ebenso geplant wie Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen, um insbesondere auch auf „Nebensaison-Zeiten“ zu fokussieren.

 

Zusammenarbeit und Vernetzung stärken

„Durch die neue Campingstrategie liegt erstmals eine ausführliche Analyse der Ausgangslage sämtlicher Campingbetriebe in Oberösterreich vor. Diese Analyse zeigt uns die Trends und Entwicklungen am Markt, vor allem aber auch die Stärken der heimischen Anbieter, welche nun nachhaltig weiter ausgebaut werden sollen“, begrüßt Herta Wiedlroither, Eigentümerin vom Camp Mondseeland die Zukunftsstrategie. Insbesondere die Betreiberstruktur in Form von großteils familiengeführter Campingplätze zeigt auf, dass es künftig eine noch viel engere fachliche Zusammenarbeit und Vernetzung der Campingplätze und der Nature Lodging-Anbieter braucht.

„So können wir die Strategie nun gemeinsam mit Land, Wirtschaftskammer und Tourismusverbänden lebendig machen, um die aufgezeigten Ziele zu erreichen“, freut sich Wiedlroither und skizziert ihre Überlegungen dazu: „Die in der Strategie definierten Maßnahmen und Möglichkeiten dazu sind vielfältig. Gemeinsam sollten wir unsere Interessen bündeln, Ideen weiterentwickeln, Kapazitäten betriebsübergreifend managen sowie Qualifizierungs- oder Vermarktungsinitiativen forcieren. Diese Camping-Strategie wird somit zukunftsweisend und trägt zur weiteren Professionalisierung der Branche bei. Vor allem aber können wir gemeinsam sichtbar werden und neue Gäste für Oberösterreich begeistern.“

 

Pressekontakt:

Elisabeth Kierner, MSc
Leitung Mediahouse & Marke
Oberösterreich Tourismus GmbH
Freistädter Straße 119
A-4041 Linz
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Fax: +43 732 7277-9123
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