© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Schneeschuhwandern in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.
eine Gruppe von vier Schneeschuhwanderern auf frischem Schnee in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.

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Gesungen und getanzt

Spott und Satire gehören untrennbar zum Fasching. Die Wege, Hoppalas und Kritik humorvoll zu präsentieren, sind oft alte Tradition. Davon weiß man in Traunkirchen und Sierning zu tanzen und zu singen.

Ein Jahr ist lang, da kann sich in der Dorfgemeinschaft schon so manches aufstauen. Kritik, ja vielleicht sogar Ärger über so manche Entwicklung, aber auch Missgeschicke und Hoppalas von Menschen, die in der Öffektlichkeit stehen. Faschingsgilden und -vereine sind in der Regel recht eifrig darin, diese Themen zu sammeln, zu dokumentieren und dann, wenn die närrische Zeit kommt, mit einer kräftigen Prise Humor zum Gaudium aller zu servieren. Nicht immer ist aber der klassische Faschingsumzug oder die Faschingssitzung der Rahmen für Spott und Tadel, wie diese zwei Traditionen aus Oberösterreich beweisen - die es übrigens beide auf die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO geschafft haben.

 

Eine lustige Mordsgschicht

In Traunkirchen im Salzkammergut, am Ufer des Traunsees, sieht man jedes Jahr am Faschingssonntag acht Herren, kostümiert in Frack und Zylinder, durch den Ort ziehen. Den ganzen Tag über suchen sie ein Wirtshaus nach dem anderen auf. Sie sind die Hauptpersonen der "Traunkirchner Mordsgschicht", eines alten Salzkammergut-Brauchs, der heute nur mehr hier am Traunsee gelebt wird. In den Gaststuben tritt die illustre Achter-Gesellschaft im Stile von Moritaten-Sängern auf. Verpackt in ihren Gesang, nur begleitet von einer Gitarre und mit karikaturenhaften Zeichnungen illustriert, nehmen sie in einem humorvollen Jahresrückblick die Geschehnisse des abgelaufenen Jahres auf die Schaufel. Keine Frage, da laufen natürlich alle in den Wirtshäusern zusammen um zu erfahren, wem diesmal die "Ehre" gebührt, unten den Protagonistinnen und Protagonisten der Mordsgschicht zu sein. Und weil man den Kakao durch den man gezogen wird manchmal ja doch gerne auch trinkt, werden die Mordsgschicht-Sänger als Gegenleistung für ihre Auftritte zu Speis und Trank eingeladen.

G'stanzln und Landlertanz

Die satirische Abrechnung mit Ereignissen aus Politik und Alltag wird in Oberösterreich also gesungen - aber auch getanzt. Der Traunviertler Landlertanz ist der auf den ersten Blick recht harmlose Rahmen, in dem der Faschingdienstag in Sierning, nahe Steyr, gefeiert wird. "Ruden" heißen die Tanzgruppen von jeweils vier bis acht Paaren, die beim "Rudenkirtag" auftreten. Zwischen zehn und zwölf solcher Gruppen aus der Umgebung werden jedes Jahr vom "Rudenkomitee" eingeladen, bei dem Spektaktel dabei zu sein, das urkundlich dokumentiert seit mindestens 200 Jahren über die Bühne geht. Nicht nur wegen der Tanzkunst ist der Saal dann bis auf den letzten Platz gefüllt. Es sind die zum Tanz gesungenen "G'stanzln", achtzeilige Reimgedichte, in denen mit einer gehörigen Portion Humor und Spott auf Vergangenes zurückgeblickt wird.

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