© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Schneeschuhwandern in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.
eine Gruppe von vier Schneeschuhwanderern auf frischem Schnee in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.

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So ist es bei uns Brauch...

Viele Bräuche kennt die Winterzeit in Oberösterreich. Diese Auswahl an lebendigen Traditionen wurde von der UNESCO in die Liste des "Immateriellen Kulturerbes" eingetragen. Eine Brauchtumsreise durch das Land.

Der Winter ist eine Jahreszeit, in der im Alpenraum die Dichte an Brauchtumsveranstaltungen besonders hoch ist. Das ist auch in Oberösterreich so. Die große Zahl an religiösen Festen und der alte Wunsch, die Dunkelheit zu vertreiben spielen dabei eine Rolle. Die folgenden in Oberösterreich beheimateten Bräuche und Traditionen sind auf der Liste des Immateriellen Kulutrerbes der UNESCO verzeichnet und damit als besonders wertvoll eingestuft.

Das Kripperl als Puppentheater

Dass in Steyr das Christkind wohnt und eine eigene Wallfahrtskirche im Stadtteil "Christkindl" als Zuhause hat, macht die historische Stadt zu einem beliebten Ziel für Advent- und Weihnachtsreisende. Wer im Advent Steyr besucht, sollte allerdings auf jeden Fall eine Vorstellung des "Steyrer Kripperls" besuchen. Vorstellung? Ja, dieses Kripperl ist eine Bühne. Und zwar für eines der letzten Stabpuppentheater im deutschen Sprachraum. Die Bühne stellt das historische Steyr dar mit einer Brücke in der Mitte. Darunter befindet die eigentliche Weihnachtsszene mit der Heiligen Familie. Originale, liebevoll instand gehaltene Puppen sind die Protagonisten von Geschichten aus dem alten Steyr, die das Publikum prächtig unterhalten - vom Nachtwächter, der mit einem Kasperl seine liebe Not hat bis zum aufsässigen Lehrbuben "Bäckernazl".

Wenn der Niglo kommt

Eine illustre Schar versammelt sich alljährlich am Abend des 5. Dezember beim Heimathaus in Windischgarsten in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel. Der nobel gekleidete "Nigloherr" mit seiner Frau,  ein Nachtwächter, der Heilige Nikolaus, mehrere Engel, der Teufel und eine wilde Schar an Krampussen, die hier "Nigel" genannt werden. Die Prozession, die sich nun in Bewegung setzt ist weder Krampus-Event noch Perchtenlauf. Den Niglo-Umzug gibt es in dieser Form nur hier in Windischgarsten und wird seit mindestens 150 Jahren von einer Generation an die nächste weitertradiert. Der Umzug bewegt sich durch den Ort in den Rathaushof, wo die Figuren sich versammeln und präsentieren, danach erhalten Kinder ein kleines Geschenk.

Ein ganzes Zimmer für die Krippe

Die eigene Krippe zu bauen und zu pflegen - das ist für viele Familien im Salzkammergut eine Aufgabe über mehrere Generationen hinweg. Manche dieser "Krippö" erreichen dabei derartige Ausmaße, dass sie ganze Zimmer füllen. Immer ist dabei die Weihnachtsgeschichte in eine Berglandschaft und in Alltagsszenen eingebettet, die sich unverkennbar im Salzkammergut abspielen. Solche Schätze will man natürlich nicht für sich allein behalten und so ist es vielerorts im Salzkammergut - vor allem aber in Ebensee am Traunsee und in Bad Ischl - Brauch, eine "Kripperlroas" anzutreten. Also möglichst viele dieser Krippen zu besuchen und sich bei den Gastgebern mit einer kleinen Spende zu bedanken. Traditionell findet die Kripperlroas zwischen dem Christtag (25. Dezember) und Maria Lichtmess (2. Februar) statt. Danach werden die prächtigen Krippen wieder abgebaut.

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Die Glöckler im Salzkammergut

Licht in die dunkle Winterzeit zu bringen ist das Thema vieler Bräuche. Im Salzkammergut sind es die Glöckler, die mit ihren bunten Lichterkappen das Dunkel der letzten Rauhnacht  von 5. auf 6. Jänner durchbrechen.  Den Kappen sind in ihrer Form und in den von Innen beleuchteten Motiven kaum Grenzen gesetzt. Sie sind der auffälligste Teil der Glöcklertracht, die ansonsten aus einem weißen Gewand und einer großen, an einem Gürtel getragenen Glocke besteht. Entstanden ist dieser Brauch in Ebensee am Traunsee, er hat sich allerdings mittlerweile über die gesamte Berge- und Seenregion ausgebreitet.

Die Fetzen sind los!

Und wieder Ebensee. Die Brauchtumshochburg im Salzkammergut ist auch im Fasching vorne mit dabei. Die "Ebenseer Fetzen" machen am Faschingsmontag den Ort am Südufer des Traunsees im wahrsten Wortsinn unsicher. Ihre bunten Gewänder sind aus Lumpen genäht. Dazu kommen kunstvoll geschnitze Holzmasken und häufig der "Parapluie", ein - ebenfalls in bunten Fetzen liegender - Regenschirm. Während des Zuges durch Ebensee treiben die Fetzen unter dem Schutz ihrer Masken ihre Späße mit den Zuschauern und der örtlichen Prominenz, bevor in den Gasthäusern bis in die Nacht hinein gefeiert wird. Es ist dies aber nicht die einzige Gelegenheit, der Obrigkeit im Fasching ordentlich die Meinung zu sagen. Das tun auch die nach außen hin fein gekleideten Herren der "Traunkirchner Mordgschicht" und eigentlich recht brave Volkstanzgruppen beim "Rudenkirtag" in Sierning bei Steyr in ihren achtzeiligen, spöttlisch-boshaften Gedichten, den "Gstanzln".

Schenk doch ein Liebstattherz

Und auch seinen Ausklang nimmt der oberösterreichische Brauchtumswinter am Traunsee, mit dem "Liebstattsonntag" in Gmunden. Am vierten Sonntag in der Fastenzeit geht man in Tracht aus, um sich ein "Liebstattherz" aus Lebkuchen zu schenken. Die "Liebe abstatten" nennen das die Gmundner. Ein schöner Brauch, der auf die Wohltätgigkeit der "Corpus Christi Bruderschaft" zurückgeht, die vor mehr als 300 Jahren wirkte.

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Brauchtumstermine 2019/20

Ebensee

Ebenseer Kripperlroas - 'Gemma Krippö schau'n 2023/24'

8 große Landschaftskrippen in Privathäusern, der Kath. Pfarrkirche, dem Naturmuseum Ebensee und sehenswerte Krippenausstellung im Museum Ebensee. Krippenplan erhältlich im…
Zeitraum: 25.12.2024 bis 01.02.2025
Gemeindegebiet von Ebensee
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