Eine Reise durch das Salzkammergut in zehn Stationen
Wer Salzkammergut sagt, meint Seen und Berge, malerische Orte und charmante Städte. Die Gedanken schweifen zu Uferpromenaden wie im sonnigen Süden und zu berühmten Postkartenmotiven - Hallstatt, St. Wolfgang, Bad Ischl. Faszination und Anziehungskraft dieser einzigartigen Region sind groß wie eh und je. Was ist es, dass uns an diesem begnadeten Fleckchen Österreich so begeistert? Eine Spurensuche.
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Inspirierend. Dieses Attribut würde wohl so mancher Künstler dem Attersee geben. Er ist der größte See der ungeteilt innerhalb Österreichs liegt. Langgezogen erstreckt er sich von Nord nach Süd und markiert dabei den Übergang von den sanften Hügeln des oberösterreichischen Alpenvorlands zu den Bergen der Alpenregion.
Kunstmenschen waren von ihm fasziniert. Gustav Klimt malte hier seine berühmten Landschaftsgemälde. Gustav Mahler komponierte in Steinbach am Attersee. Sterngucker schätzen den klaren Nachthimmel im ersten Sternenpark Österreichs. Und Taucher schätzen seine Unterwasserwelt als eines der schönsten Süßwasser-Tauchreviere Europas.
Wer von Norden ins Salzkammergut reist, erblickt zuerst die Felszinne des Traunsteins. „Wächter des Salzkammerguts“ wird er auch genannt. Weil er alleinstehend und eindrucksvoll den Eingang zur Region markiert. Zu seinen Füßen liegt der Traunsee, der tiefste See Österreichs. Und Gmunden, Keramik- und Salzhandelsstadt. Von hier wurde das Salz der tiefer im Salzkammergut liegenden Bergwerke weiter transportiert. Legendär schön ist der Blick über den See auf das Seeschloss Ort und den Traunstein. Dort am Ostufer liegt auch der Grünberg. Auf den eigentlichen Gmundner Hausberg führt eine Seilbahn. Ein herrliches Ausflugsziel für Familien mit Sommerrodelbahn und dem Baumwipfelpfad mit atemberaubenden Aussichten. Apropos Keramik: Wussten Sie, dass die Gmundner Keramik so alt ist wie Amerika? Seit 1492 besteht die Keramikmanufaktur, von der es heißt, dass in jedem Haushalt Österreichs zumindest ein Stück ihres Geschirrs steht.
Im Norden von Gmunden liegt das Almtal, eine ausgesprochen waldreiche Gegend. Hier forschte der Nobelpreisträger Konrad Lorenz an seinen berühmten Graugänsen. Tierisch geht es im Cumberland Wildpark zu. Der Spaziergang durch das Gelände bietet nicht nur spannende Begegnungen mit heimischen Wildtieren. Der Weg ist auch eine schöne Wanderung, immer wieder einem Wasserlauf entlang. Apropos Wasser: Am Talschluss liegt der malerische Almsee, eingeschlossen von einem Talkessel. Ein Muss für Naturliebhaber.
Zur Stärkung lohnt die Einkehr bei den Betrieben des „Schmecktakulären Almtals“, einer Gruppe von Wirten und Produzenten, die den typischen Geschmack regionaler Produkte auf den Teller bringen.
Salzschiffer zu sein, war ein anstrengender und gefährlicher Job. Auf dem Wasserweg auf der Traun und über den Traunsee wurde das „weiße Gold“ transportiert. Wer entlang des Traunsees nach Süden reist, nimmt den umgekehrten Weg. Auf einer Halbinsel liegt der Ort Traunkirchen, mit seinem Kloster, mit der berühmten „Fischerkanzel“ in der Pfarrkirche. Im Restaurant Bootshaus im Hotel „Das Traunsee“ ist Lukas Nagl, Österreichs Koch des Jahres 2023 am Werk und hebt die Salzkammergut-Küche in lichte Höhen der Spitzenkulinarik. Am Südende des Sees schließlich Ebensee. Im Salinenort wird bis heute das in der Sole gelöste Salz wieder in seiner reinen, kristallinen Form gewonnen. Wassersportler pilgern nach Ebensee, um in der Traun auf „The Riverwave“, Europas größter künstlicher Flusswelle zu reiten. Alternativ geht es mit der Feuerkogel Seilbahn zu Berge um hoch droben die eine oder andere Wanderung zu starten.
Südlich von Ebensee wird das Tal der Traun enger. Zwischen dem Traunsee und dem „Inneren“ – manche Einheimische meinen auch dem „eigentlichen“ Salzkammergut – liegt Bad Ischl.
Der Name der Stadt ist Synonym für die Sommerfrische. Jahrzehntelang verlegten gemeinsam mit dem Kaiserhof Künstler und Intellektuelle, Industriemagnaten und Adelige ihren Wohn- und Arbeitssitz oft monatelang ins Salzkammergut. Sie suchten Erholung bei Bädern in der Sole, wie heute noch die Gäste des EurothermenResorts. Eine der Wurzeln des Tourismus in der Region. Eine Zeit, an die die Kaiservilla und der herrlich schokoladige Zaunerstollen erinnern.
2024 werden die internationalen Blicke wieder hierher gelenkt werden. Dann ist Bad Ischl gemeinsam mit 22 weiteren Gemeinden im Salzkammergut Kulturhauptstadt Europas. Eine Chance für die ganze Region, sich kulturell neu zu definieren. Das Motto „Kultur ist das neue Salz!“ gibt die Richtung vor und zeigt auf, wo die neuen „Bodenschätze“ des 21. Jahrhunderts zu finden sind. Tipp: In Bad Ischl mit der Seilbahn auf den Hausberg „Katrin“ fahren und dort die Aussicht bis zum Dachstein und natürlich einen Kaiserschmarrn genießen.
Bad Goisern in das Eintrittstor in die Region Dachstein-Salzkammergut. Wo die Berge immer höher aufragen, wo die Traun wieder aus dem Hallstättersee austritt, dort beginnt die Welterberegion Hallstatt – Dachstein – Salzkammergut. Bad Goisern hat sich sportlich einen Namen gemacht, als Start- und Zielort der Salzkammergut-Trophy, der größten und härtesten Mountainbike Marathons Österreichs. Jedes Jahr Mitte Juli wird der Ort zum Nabel der Mountainbike-Szene, wo Profis und Hobbysportler nebeneinander an den Start gehen und in den Bergen der Umgebung Höchstleistungen erbringen. Gleichzeitig hat sich Bad Goisern zu einem Zentrum der regionstypischen Handwerkskunst gemausert. Wer im „Hand.Werk.Haus“ stöbert findet nicht nur Hüte, Lederhosen oder Brillengestelle aus Hirschhorn, sondern auch außergewöhnliche Einrichtungsgegenstände und vieles andere mehr.
Hallstatt – wer kennt nicht di Ansicht des weltberühmten Ortes, eingezwängt zwischen Berg und See, ein alpiner Sehnsuchtsort. Und doch steckt viel mehr hinter dem UNESCO Weltkulturerbe als nur verwinkelte Gassen und das Beinhaus am Friedhof der katholischen Pfarrkirche. Im Berg über Hallstatt wird seit 7.000 Jahren Salz abgebaut.
Hier wurde Menschheitsgeschichte geschrieben, die älteste Holzstiege der Welt gefunden. Wer in Bergmannskluft in die Salzwelten Hallstatt einfährt, über Rutschen saust und den Salzsee bestaunt, befindet sich im ältesten Salzbergwerk der Welt. Tipp: Unbedingt die Aussicht am Welterbeblick „Skywalk Hallstatt“ genießen.
Nirgendwo in Oberösterreich kommt man so hoch hinaus wie in Obertraun. Die Dachstein-Krippenstein-Seilbahn führt in alpine Höhen und zu alpinen Höhlen. An der Mittelstation ist es ein kurzer Fußmarsch zur Rieseneishöhle oder zur Mammuthöhle. Erstere beeindruckt mit riesigen glitzernden Eisskulpturen, die durch die Zirkulation kalter Luft aus dem Sickerwasser im Kalkgestein wachsen. Zweitere ist ein gigantisches, weitverzweigtes Höhlensystem, das bis heute nicht vollständig erforscht ist. Die zweite Teilstrecke der Seilbahn führt hinauf zum Krippenstein auf mehr als 2.000 Metern Höhe. Spektakulär ist hier di Aussichtsplattform „5fingers“ über einem 400 Meter tiefen Abgrund. Und der Blick auf den noch einmal gut 1.000 Meter höher liegenden Dachstein. Der höchste Punkt Oberösterreichs ist allerdings erfahrenen Bergsteigern vorbehalten.
Ein Heiliger, gezwungen zum Exil in den Bergen, wirft eine Axt und bestimmt damit den Standort einer Kirche. Eine schöne Legende. Der Heilige – dessen Geburtstag sich 2024 zum 1.100 Mal jährt – hieß Wolfgang und der Ort seiner Bestimmung heißt heute nach ihm – St. Wolfgang am Wolfgangsee. Wie es oft bei Heiligen ist, löste auch die Verehrung Wolfgangs einen Pilgerstrom aus. Und St. Wolfgang wurde schon im Mittelalter zum Tourismusort. Der Blick vom See aus auf die Kirche und das vielbesungene „Weisse Rössl“ gehört zu den ikonischen Salzkammergut Motiven. Die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Schafberg mit dem Ausblick auf unzählige Salzkammergut-Seen gehört zu den Top-Ausflügen der Region.
Eine endlose blaue Wasserfläche, darauf verteilt die vielen kleinen weißen Dreiecke der Segelboote, in der Ferne die steil aufragende Drachenwand und der von unten wie eine Sprungschanze wirkende Gipfel des Schafbergs.
Der Mondsee zieht Wassersportler und Badegäste gleichermaßen an, ist der doch der wärmste unter den Salzkammergutseen. Im Ort Mondsee lockt die barocke Basilika des ehemaligen Klosters nicht nur Bewunderer alter Baukunst an. Sie ist bei Fans des weltberühmten Films „Sound of Music“ als die „Hochzeitskirche“ bekannt.